20 Amphibienarten leben in der Schweiz. Am Egelsee sind vor allem der Grasfrosch, Salamander und der Bergmolch daheim, aber auch Kröten werden von aufmerksamen Spaziergängern beobachtet. Die Grasfrösche und Molche brauchen unbeweidetes, extensiv bewirtschaftetes Grünland mit vielfältigen Strukturen wie Hecken oder von Büschen gesäumte Gräben mit Hochstauden. Doch dieser Lebensraum ist im und am Egelsee sowie im Wysslochtal gefährdet durch die städtische Politik, welche das Gebiet überbauen will und die Restgebiete zu einem künstlichen Park umgestalten will.

Ramsar-Konvention
Die Gemeinden, die Kantone und der Bund sind verpflichtet, Feuchtgebiete zu erhalten. Mit der 1971 beschlossenen Ramsar-Konvention zum Schutz der Feuchtgebiete hat die Schweiz diesen Schutz auch international anerkannt. Dieser Naturschutzvertrag will neben Amphibien insbesondere auch die Brutvogelarten schützen. Über ein Viertel der Brutvogelarten der Schweiz und Hunderttausende von rastenden und überwinternden Zugvögel sind auf Feuchtgebiete angewiesen. Auch der fischreiche Egelsee ist ein Rastort für Vögel wie der Gänsesäger und die Möwen, ausgenommen, er ist gefroren.

Familiengärten sind Futterlieferanten und Überwinterungsort
Die Familiengärten in unmittelbarer Nähe des Egelsees bieten mit ihren Nutz- und Zierpflanzen reichlich Nahrung für Insekten, die wiederum die Nahrung für Frösche bilden. Die Frösche passen wiederum ins Beuteschema von Ringelnattern und Graureihern und am Egelsee insbesondere von den Hauskatzen. Auch die vielen Libellenarten ernähren sich von Froschlarven. Doch nicht nur diese Arten gefährden Frösche, vor allem die Menschen durch:
- die Zerstörung der Laichgewässer
- den Strassenverkehr (Egelgasse, wo der Verkehr mit dem geplanten Schulareal zunehmen wird)
- Schadstoffe und Dünger, welche in das Laichgewässer gelangen
- verarmte Landbereiche, denen Hecken, Böschungen, Waldränder und Wälder fehlen
- die Zerstörung der Verbindungen zwischen Sommerlebensräumen und Winterquartieren (z.B. Familiengärten)
- die Vernichtung der Winterquartiere (z.B. Familiengärten) durch Zubetonieren (geplanter Schulbau)
Gegen diesen drohenden Verlust an Biodiversität helfen auch kosmetische Massnahmen nicht viel, mit denen die Stadt den Wysslochbach wieder zwischen Laubeggstrasse und Egelseegasse aus dem Boden holen will.

Der Text stützt sich auf eine Broschüre des Schweizer Vogelschutzes (SVS) zu Amphibien. Die fünf Grasfrösche wurden am 7. März in ihrem Winterquartier, vier Meter vom Egelseeufer entfernt, abgelichtet.